Impuls 2. Woche Mittwoch

Muße

Hilfe für die Überwindung, für die Wandlung von Trägheit
 

Trägheit ist oft mit einem inneren Widerstand gekoppelt – das “nichts tun” ist auch nicht genießbar – es kommt das Gefühl der Traurigkeit und Lähmung – Dem Leben mit seinen Herausforderungen – kann und will ich mich nicht stellen –

Mit Lustlosigkeit, zu arbeiten, zu lernen, zu begegnen hat immer einen Grund. Die Lösung ist; sich dem Grund zuzuwenden – damit Heilung möglich wird – in der Weigerung steckt Energie – Warum bringen wir Energie auf um uns zu wehren? … Woher kommt der Widerstand?  

Trägheit ist aber auch oft ein Widerstand gegen das ständige Arbeiten, das pausenlose Tun, das “funktionieren müssen”, das erwartet wird, das ich von mir erwarte, – hier ist es gut loszulassen und mir Zeiten des nichts tun zu gönnen, dann kann ich dieses Nichtstun genießen und ich erlaube mir es zu genießen –

Diese Erlaubnis nichts zu tun gab es schon bei den Alten Griechen – für die griechische Philosophie war die Muße wichtig. Aristoteles definiert “schole” in seinen “Politischen Schriften” als wahrhaft freie, unbelastete Zeit. Aristoteles sieht diese Zeit als das Schöne im Leben – eine Zeit in der einer so recht zu sich selbst und zum Leben kommen kann. Die Muße als dem Schönen, im Sinne Lebenserfüllenden, hat unbedingten Vorrang. Das sieht auch der Heilige Benedikt. In der Regel des Hl. Benedikt schreibt er (vor 1500 Jahren): Wir wollen eine Schule für den Herrn einrichten … das lateinische Wort scola kommt vom griechischen Wort schole. Die Schule, die Muße des Mönchstums ist also ein Ort, an dem die Mönche innehalten, um im Inneren Halt zu finden. Hier erkennen wir den wahren Sinn der Muße, innehalten, Halt machen im Getriebe des Alltags, um im Inneren die Haltungen zu entdecken, die uns im Leben Halt geben. Das zwecklose Nichtstun dient der Regeneration unserer psychischen Kräfte und versetzt uns in den Stand, oder besser gesagt gibt Raum für das Wollen, für das “Was will ich wirklich” – gibt Raum für das, was mein inneres Wachstum antreibt. Mit sich sein, sich selbst finden,  beschreibt; sich zwecklos seinen Gedanken und Gefühlen aussetzen, Konflikte eingehen und sich von den Meinungen der Außenwelt unabhängig machen.