Impuls 3. Woche Samstag

Der Segen des Psalmengebetes

 

Wir beten die Psalmen Mit – und Für – die Menschen. Wir beten im Lob – und in der Klage. Unser Beten reicht über uns hinaus, es endet nicht an unserer Haut oder ist ein unfruchtbares Selbstgespräch. Beten kann so etwas wie ein Radiosender sein, der mit seinen unsichtbaren Wellen realen Einfluss auf das Geschehen der Welt, ja auf Menschen bewirkt. Welch eine positive Macht können und sind wir Menschen wenn wir beten. Viel Gutes geschieht und viel Böses kann verhindert werden. Gottes Macht greift über das Gebet von uns Menschen in diese Welt ein. Wo gebetet wird, da breitet sich sein Segen aus. Wie und wann, das liegt in seiner Hand.

Im Psalm 121 fragt jemand: Woher kommt mir Hilfe? Jemand schaut sich in der Welt um in den Angeboten die das Leben bietet. Er schaut aus nach dem Segen, den sie ihm vermitteln möchten. Gott kennt ihn und Gott kennt mich und er wartet darauf, dass ich im Gebet den Segen weitergebe, den ich selbst empfangen durfte. Das ist meine Bestimmung als Christ, mein priesterliches Tun, zu dem ich durch die Taufe gerufen bin, nämlich Sender und Spender zu sein. Solcher Segen fließt nicht aus materiellen Gütern. Er kommt durch den betenden Menschen in die Welt. Jedes gesprochene Wort bestimmt durch seine ihm eigene Strahlkraft den (Energie) Stand der geistigen Welt. Wie also unzählige Menschenworte diese geistige Sphäre beeinflussen, so vermögen es auch in übernatürlicher Weise die Beter und die Beter der Psalmen. (vgl. Hugger, Die Kunst des Psalmenbetens)

                                                          

Psalm 121

Der Wächter Israels

1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?

2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

3 Er lässt deinen Fuß nicht wanken; er, der dich behütet, schläft nicht.

4 Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.

5 Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite.

6 Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht.

7 Der Herr behüte dich vor allem Bösen, er behüte dein Leben.

8 Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.

 

Übung:

Wenn möglich suche ich heute einen heiligen Ort auf, ein Wegkreuz, eine kleine Kapelle, ein Materl, die Pfarrkirche o.a.  und bete den Pilgerpsalm 121