Impuls 5. Woche Dienstag

Wollust

Die Rettung der Susanna durch Daniel

Lies aus dem Buch Daniel: 13,1 – 64

Interpretation:

Die Geschichte von den beiden Richtern, die der schönen Susanna beim Bad auflauern. Sie möchten sie sexuell besitzen. Doch Susanna wehrt sich gegen die Zudringlichkeit der alten Männer. Hier wird die Geilheit von Männer dargestellt. Gerade sie, die ihre Sexualität verdrängt haben oder die frustriert sind, weil sie sexuell nicht mehr anziehend sind, sind häufig wollüstig. Sie können sich nicht beherrschen und werden von ihren Trieben bestimmt. Die Bibel beschreibt ihre Triebhaftigkeit so: »Die beiden Ältesten sahen sie (Susanna) täglich kommen und umhergehen; da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. Ihre Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die Irre. Sie sahen weder zum Himmel auf, noch dachten sie an die gerechten Strafen Gottes« (Dan 13,8f). Sie wurden also von ihrer Begierde ganz und gar in Beschlag genommen.

Ihre Frömmigkeit vergaßen sie. Sie lauerten Susanna auf. Doch Susanna wehrte sich gegen die Zudringlichkeit. Da drehten sie den Spieß um und klagten Susanna an.

Sie hätten sie beobachtet, wie sie sich mit einem jungen Mann sexuell vergnügte. Susanna wird zum Tod verurteilt. Doch dann tritt der junge Prophet Daniel, getrieben vom Heiligen Geist, auf und rettet sie. Er konfrontiert die beiden Ältesten mit ihrer Leidenschaft, die sie blind gemacht hat. Und lässt sie selbst hinrichten: »Das Böse, das sie ihrem Nächsten hatten antun wollen, tat man nach dem Gesetz des Mose ihnen an: Man tötete sie« (Dan 13,61f). Die Geschichte warnt also gerade vor der Lüsternheit aller Menschen, die nach außen hin eine fromme Fassade zeigen, innerlich aber voller sexueller Leidenschaft sind, die sie nicht beherrschen können. Die Überwindung dieser Leidenschaft geschieht hier durch die Konfrontation mit der Wahrheit und dann mit der Bestrafung. Manchmal muss ein wollüstiger Mensch seine eigene Grenze erfahren, um zur Umkehr zu gelangen. (vgl. Anselm Grün, verwandelnde Kraft)

Unmäßigkeit – Völlerei

Das grundlegende Gebot:  Röm 13,8–14

8 Bleibt niemand etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander immer. Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 

10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.  11 Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. 13 Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. 14 Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so für euren Leib, dass die Begierden erwachen. 

Interpretation:

 Die Liebe erfüllt das Gesetz.  Als Beispiel für dessen Forderung wird der zweite Teil der Zehn Gebote angeführt. Niemand etwas schuldig bleiben (V. 8) ist eine Redeweise hellenistischer Alltagssprache mit dem Sinn »bei niemand Schulden

haben/mit jedermann quitt sein«, mit der Paulus hier betont, dass die Nächstenliebe eine unendliche Aufgabe des Christen ist.

Röm 13:11–14

Das Leben der Christen ist Leben im Licht des kommenden Tages der Wiederkunft Jesu. Das führt zu einem Verhalten, das nicht wie nächtliche Ausschweifungen oder hinterhältige Anschläge (Ränke) das Licht scheut. Christus anziehen bedeutet, sich ganz von ihm bestimmen zu lassen. Was grundsätzlich in der Taufe geschehen ist, muss immer wieder geltend gemacht und vollzogen werden. Dann lassen sich die Auswirkungen der Sünde (Werke der Finsternis) abstreifen und Kräfte der Liebe (Waffen des Lichts) erwerben.

Zum Weiterdenken:

Gibt es Berührungspunkte zwischen beiden Texten?

Wie und an welchen Stellen könnten beide Texte in den Dialog kommen?