Heilige Woche – Karwoche

Palmsonntag

Das Reich Gottes, das Jesus verkündet hat, ist für die Armen. Er selbst hat in Armut und Schwachheit gelebt. Der Hosannajubel des Palmsonntags ändert daran nichts. Jesus weiß, bald wird er diese ganze Menge gegen sich haben. Auch die Jünger werden ihn alleinlassen. Jesus ist ein armer und demütiger Messias. Jeder Triumphalismus der Kirche ist somit eine Verfälschung seiner Botschaft und ein Ärgernis.

Feier des Einzugs Christi in Jerusalem

Die Gemeinde versammelt sich, wenn es möglich ist, an einem Ort außerhalb der Kirche. Die Gläubigen tragen Zweige in den Händen.

Zur Eröffnung kann man folgenden Vers singen oder einen anderen geeigneten Gesang:

Hosanna dem Sohne Davids!Mt 21, 9
Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,
der König von Israel. Hosanna in der Höhe!

Der Priester begrüßt die Gemeinde mit etwa folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern!
In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Heute aber sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten.
Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen.
Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.

Dann spricht der Priester:

Allmächtiger, ewiger Gott,
segne  diese (grünen) Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges,
mit denen wir Christus, unserem König, huldigen.
Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt;
gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Oder:

Allmächtiger Gott,
am heutigen Tag – huldigen wir Christus in seinem Sieg
und tragen ihm zu Ehren (grüne) Zweige in den Händen.
Mehre unseren Glauben und unsere Hoffnung,
erhöre gnädig unsere Bitten
und lass uns in Christus
die Frucht guter Werke bringen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Er besprengt (ohne Begleitgebet) die Zweige mit Weihwasser.

ZUM EVANGELIUM   Als Festpilger und als Messias zieht Jesus in Jerusalem ein. Ein junger Esel ist sein königliches Reittier. Er kommt im Namen und Auftrag Gottes und nimmt die Huldigung der Volksmenge an. Das Johannesevangelium betont stärker als Markus die königliche Würde Jesu; es spricht von Palmzweigen, wo Markus nur Grasbüschel nennt.

Aber Jesus ist einsam, er weiß, was kommen wird. Selbst seine Jünger haben den Einzug in Jerusalem erst später in seiner ganzen Tragweite verstanden.

EvangeliumMk 11, 1–10

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

Es war einige Tage vor dem Paschafest Sprich: Pas-chafest..
1Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen,
nach Bétfage und Betánien am Ölberg,
schickte Jesus zwei seiner Jünger aus.
2Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt;
gleich wenn ihr hineinkommt,
werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden,
auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat.
Bindet das Fohlen los
und bringt es her!
3Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?,
dann antwortet: Der Herr braucht es;
er lässt es bald wieder zurückbringen.
4Da machten sie sich auf den Weg
und fanden außen an einer Tür an der Straße
ein Fohlen angebunden
und sie banden es los.
5Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen:
Wie kommt ihr dazu, das Fohlen loszubinden?
6Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte,
und man ließ sie gewähren.
7Sie brachten das Fohlen zu Jesus,
legten ihre Kleider auf das Tier
und er setzte sich darauf.
8Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg aus,
andere aber Büschel,
die sie von den Feldern abgerissen hatten.
9Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen:
Hosanna!
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
10Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,
das nun kommt.
Hosanna in der Höhe!

 

Nach dem Evangelium kann eine kurze Homilie gehalten werden.

Zur Prozession

Liebe Brüder und Schwestern!
Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte, so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder.

Während der Prozession:

Kehrvers 1 mit Psalm 24 (23)

Die Kinder von Jerusalem trugen Zweige in den Händen. / Sie zogen dem Herrn entgegen und riefen: / Hosanna in der Höhe!

Oder:

Kehrvers 2 mit Psalm 47 (46)

Die Kinder von Jerusalem / legten ihre Kleider über den Weg und riefen: / Hosanna dem Sohne Davids. / Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.

Diese Kehrverse können zwischen den Versen des Psalmes wiederholt werden.

Hymnus auf Christus, den König

Kv Ruhm und Preis und Ehre / sei dir, Erlöser und König! / Jubelnd rief einst das Volk / sein Hosianna dir zu. – Kv
Du bist Israels König, / Davids Geschlechte entsprossen, / der im Namen des Herrn / als ein Gesegneter kommt. – Kv
Dir lobsingen im Himmel / ewig die seligen Chöre; / so auch preist dich der Mensch, / so alle Schöpfung zugleich. – Kv
Einst mit Zweigen in Händen / eilte das Volk dir entgegen; / so mit Lied und Gebet / ziehen wir heute mit dir. – Kv
Dort erklang dir der Jubel, / als du dahingingst zu leiden; / dir, dem König der Welt, / bringen wir hier unser Lob. – Kv
Hat ihr Lob dir gefallen, / nimm auch das unsre entgegen, / großer König und Herr, / du, dem das Gute gefällt. – Kv

Beim Einzug in die Kirche singt man folgenden Antwortgesang (oder ein entsprechendes Lied):

Ch: Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn!
A: Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn!
Ch: Als das Volk hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, da zogen sie ihm entgegen. Sie trugen Palmzweige in den Händen und riefen: Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe.
A: Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe.

Als Abschluss der Prozession wird das Eröffnungsgebet der Messe gesprochen.

Messe

Nur wenn keine Prozession stattgefunden hat:

Eröffnungsvers

Sechs Tage vor dem Osterfest kam der Herr in die Stadt Jerusalem.
Da liefen ihm Kinder entgegen
mit Palmzweigen in den Händen und riefen:
Hosanna in der Höhe!
Sei gepriesen, der du kommst als Heiland der Welt.
Ps 24 (23), 9–10
Ihr Tore, hebt euch nach oben,
hebt euch, ihr uralten Pforten;
denn es kommt der König der Herrlichkeit.
Wer ist der König der Herrlichkeit?
Der Herr der Heerscharen,
er ist der König der Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe!
Sei gepriesen, der du kommst als Heiland der Welt.

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt
und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns,
dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   In Jesaja 42 (vgl. 6. Januar) wurden die Berufung des Gottesknechts und seine Ausrüstung mit dem Geist Gottes beschrieben. Ein zweites Lied vom Gottesknecht (Jes 49, 1–6) zeigt die Schwere seiner Mission. Das dritte Lied (die heutige Lesung) zeichnet ihn als den vollkommenen Jünger und treuen Propheten, der nicht zurückweicht vor Spott und Verfolgung.

Erste LesungJes 50, 4–7

Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen, doch ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate (Drittes Lied vom Gottesknecht)

Lesung
aus dem Buch Jesája.

4Gott, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern,
damit ich verstehe,
die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort.
Jeden Morgen weckt er mein Ohr,
damit ich höre, wie Schüler hören.
5Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet.
Ich aber wehrte mich nicht
und wich nicht zurück.
6Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen,
und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen.
Mein Gesicht verbarg ich nicht
vor Schmähungen und Speichel.
7Und Gott, der Herr, wird mir helfen;
darum werde ich nicht in Schande enden.
Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel;
ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

AntwortpsalmPs 22 (21), 8–9.17–18.19–20.23–24 (Kv: 2a)

Kv Mein Gott, mein Gott,GL 293
warum hast du mich verlassen? – Kv

8Alle, die mich sehen, verlachen mich, *
verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
9„Wälze die Last auf den Herrn/
Er soll ihn befreien, *
er reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat!“ – (Kv)
17Denn Hunde haben mich umlagert, /
eine Rotte von Bösen hat mich umkreist. *
Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt.
18Ich kann all meine Knochen zählen; *
sie gaffen und starren mich an. – (Kv)
19Sie verteilen unter sich meine Kleider *
und werfen das Los um mein Gewand.
20Du aber, Herr, halte dich nicht fern! *
Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe! – (Kv)
23Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, *
inmitten der Versammlung dich loben.
24Die ihr den Herrn fürchtet, lobt ihn; /
all ihr Nachkommen Jakobs, rühmt ihn; *
erschauert vor ihm, all ihr Nachkommen Israels! – Kv

ZUR 2. LESUNG   Aus der Gottesherrlichkeit ist der Sohn in die tiefste Erniedrigung hinabgestiegen. Er hat den Kreuzestod auf sich genommen. Sein Gehorsam war Liebe zum Vater und Liebe zu den Menschen. Ihn, den Erniedrigten, hat Gott zum Kyrios, zum Herrn über Zeiten und Welten gemacht. Auf ihn sollen wir schauen, an ihm uns orientieren: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2, 5).

Zweite LesungPhil 2, 6–11

Christus Jesus erniedrigte sich; darum hat ihn Gott über alle erhöht

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philíppi.

6Christus Jesus war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
7sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
8er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.
9Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen,
der größer ist als alle Namen,
10damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu
11und jeder Mund bekennt:
„Jesus Christus ist der Herr“ –
zur Ehre Gottes, des Vaters.

Ruf vor der PassionVers: vgl. Phil 2, 8b–9

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit! – Kv
Christus war für uns gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen.
Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit!

ZUR PASSION   In Jerusalem muss sich das Geschick Jesu erfüllen, am jüdischen Osterfest, dem Fest der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Vermutlich war es der 7. April des Jahres 30. – Im Leiden und Sterben Jesu wird sichtbar, was die ganze Zeit über verhüllt blieb: Jesus ist der Menschensohn und Gottesknecht, Messiaskönig, Gottes Sohn. Er selbst bestimmt den Augenblick seiner Verhaftung, er gibt das Signal für das Todesurteil, er stirbt bewusst und frei. Aber der Einzige, der ihn, den Gekreuzigten, als Sohn Gottes bekennt, ist der römische Offizier, ein Heide.

Kurzfassung:

PassionMk 15, 1–39

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus

E = Evangelist, † Worte Jesu, S = Worte sonstiger Personen

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Markus.

Das Verhör vor Pilatus

1E Gleich in der Frühe fassten die Hohepriester,

die Ältesten und die Schriftgelehrten,
also der ganze Hohe Rat,
über Jesus einen Beschluss.

Sie ließen ihn fesseln und abführen
und lieferten ihn Pilatus aus.
2Pilatus fragte ihn:
S Bist du der König der Juden?
E Er antwortete ihm:
 Du sagst es.
3E Die Hohepriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor.
4Da wandte sich Pilatus wieder an ihn
und fragte:
S Willst du denn nichts dazu sagen?
Sieh doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen.
5E Jesus aber gab keine Antwort mehr,
sodass Pilatus sich wunderte.

6Jeweils zum Fest

ließ Pilatus einen Gefangenen frei,
den sie sich ausbitten durften.

7Damals saß gerade ein Mann namens Bárabbas im Gefängnis,
zusammen mit anderen Aufrührern,

die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten.

8Die Volksmenge zog zu Pilatus hinauf
und verlangte, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst.
9Pilatus fragte sie:
S Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?
10E Er merkte nämlich,

dass die Hohepriester Jesus nur aus Neid
an ihn ausgeliefert hatten.

11Die Hohepriester aber wiegelten die Menge auf,

lieber die Freilassung des Bárabbas zu fordern.

12Pilatus wandte sich von Neuem an sie
und fragte:
S Was soll ich dann mit dem tun,

den ihr den König der Juden nennt?

13E Da schrien sie:
S Kreuzige ihn!
14E Pilatus entgegnete:
S Was hat er denn für ein Verbrechen begangen?
E Sie aber schrien noch lauter:
S Kreuzige ihn!
15E Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufriedenzustellen,

Bárabbas frei.

Jesus lieferte er,

nachdem er ihn hatte geißeln lassen,
zur Kreuzigung aus.

Die Verspottung Jesu durch die römischen Soldaten

16E Die Soldaten führten ihn ab,

in den Hof hinein, der Prätórium heißt,

und riefen die ganze Kohórte zusammen.
17Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um
und flochten einen Dornenkranz;
den setzten sie ihm auf
18und grüßten ihn:
S Sei gegrüßt, König der Juden!
19E Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf
und spuckten ihn an,
beugten die Knie
und huldigten ihm.
20aNachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten,

nahmen sie ihm den Purpurmantel ab
und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

Kreuzweg und Kreuzigung

20bE Dann führten sie Jesus hinaus,

um ihn zu kreuzigen.

21Einen Mann, der gerade vom Feld kam,

Simon von Kyréne,
den Vater des Alexander und des Rufus,
zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.

22Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Gólgota,
das heißt übersetzt: Schädelhöhe.
23Dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war;
er aber nahm ihn nicht.
24Dann kreuzigten sie ihn.
Sie verteilten seine Kleider,

indem sie das Los über sie warfen,
wer was bekommen sollte.

25Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.
26Und eine Aufschrift gab seine Schuld an:
Der König der Juden.
27Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber,
28den einen rechts von ihm, den andern links.

Die Verspottung Jesu durch die Schaulustigen

29E Die Leute, die vorbeikamen,

verhöhnten ihn,

schüttelten den Kopf
und riefen:
S Ach, du willst den Tempel niederreißen
und in drei Tagen wieder aufbauen?
30Rette dich selbst
und steig herab vom Kreuz!
31E Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohepriester
und die Schriftgelehrten
und sagten untereinander:
S Andere hat er gerettet,
sich selbst kann er nicht retten.
32Der Christus, der König von Israel!
Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen,
damit wir sehen und glauben.
E Auch die beiden Männer,

die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden,
beschimpften ihn.

(Hier stehen alle auf.)

Der Tod Jesu

33E Als die sechste Stunde kam,

brach eine Finsternis über das ganze Land herein –

bis zur neunten Stunde.
34Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme:
 Éloï, Éloï,
lema sabachtáni?,
E das heißt übersetzt:
 Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
35E Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten:
S Hört, er ruft nach Elíja!
36E Einer lief hin,
tauchte einen Schwamm in Essig,
steckte ihn auf ein Rohr
und gab Jesus zu trinken.
Dabei sagte er:
S Lasst,
wir wollen sehen, ob Elíja kommt und ihn herabnimmt.
37E Jesus aber schrie mit lauter Stimme.
Dann hauchte er den Geist aus.

Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.

38E Da riss der Vorhang im Tempel in zwei Teile

von oben bis unten.

39Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand,

ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er:

S Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

ZUR EUCHARISTIEFEIER   „Sein Leben war das eines Menschen…, bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,7 f.) – Er kennt unser Leben, die inneren und äußeren Abgründe und Schmerzen, er ist ganz und gar einer von uns… Aber es bleibt nicht dabei: Die „Erhöhung“ des Menschensohns erhebt auch unser Leben in eine neue Dimension: Leid und Tod haben nicht mehr das letzte Wort.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
schenke uns Verzeihung
durch das Leiden deines Sohnes.
Wir haben sie zwar durch unsere Taten nicht verdient,
aber wir vertrauen auf dein Erbarmen.
Darum versöhne uns mit dir
durch das einzigartige Opfer
unseres Herrn Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Präfation

KommunionversMt 26, 42

Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann und ich ihn trinken muss, so geschehe dein Wille.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
du hast uns im heiligen Mahl gestärkt.
Durch das Sterben deines Sohnes
gibst du uns die Kraft,
das Leben zu erhoffen, das uns der Glaube verheißt.
Gib uns durch seine Auferstehung die Gnade,
das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

In den letzten Worten Jesu am Kreuz … liegt eine tiefe Wahrheit: Er ist unser aller Tod gestorben, ob wir schreiend oder still, wider Willen oder Gott ergeben sterben. Jeder stirbt seinen Tod, aber jeder stirbt in Gottes Schweigen hinein. Die letzte Antwort wird keinem hier gegeben. So stirbt Jesus jeden Tod mit. Das ist die letzte „Lektion“, die der Lieblingsschüler Gottes lernt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viele Frucht“ (Joh 12,24). (Wilhelm Bruners)