Gebete für Exerzitien im Alltag

 
 
Gebet zum Anfang
 
Herr, öffne mir die Augen,
mach weit meinen Blick und mein Interesse, 
damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.
 
Herr, gib mir ein großzügiges Herz, –
das sich deinem Wort überläßt und zu tun wagt, 
was es noch nicht getan hat.
 
Herr, ich weiß, daß ich nur lebe,
wenn ich mich von dir rufen 
und verändern lasse. Amen. (Nach Ignatius von Loyola)
 
 
 
 
Gebete zum Abschluß
 
 
»Leib Christi, rette mich!« In einem sehr alten Lieblingsgebet von Ignatius drückt sich in der Sprache des Gebets die leibnahe christliche Spiritualität aus: Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, rette mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. Leiden Christi, stärke mich. O guter Jesus, erhöre mich. Birg in deinen Wunden mich. Von dir lass nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich, zu dir zu kommen heiße mich, mit deinen Heiligen zu loben dich in deinem Reiche ewiglich. Amen.
  
 
Atme in mir, Heiliger Geist, ein Gebet, das dem heiligen Augustinus zugeschrieben wird, ist von der spirituellen Erfahrung inspiriert, dass es ein Atmen in und mit dem Atem Gottes, dem Heiligen Geist, gibt, dem man sich anvertrauen und überlassen darf:
 
Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte, Hüte mich, du Heiliger Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere.
 
 
Sub tuum praesidium
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir,
o heilige Gottesmutter.
Verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten,

sondern errette uns jederzeit aus allen Gefahren,

o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau.

Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.

Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns vor deinem Sohne. Amen. (Ältestes Gebet zu Maria aus dem 3. Jahrhundert)
 
Salve Regina
Sei gegrüsst, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüsst! Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas, zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tale der Tränen. Wohlan denn, unsere Fürsprecherin, wende deine barmherzigen Augen zu uns, und nach diesem Elende zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!

Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen, ohne die Erwartung von Müdigkeit, ohne Plan von Gott; ohne Bescheidwissen über ihn, ohne Enthusiasmus, ohne Bibliothek, geht so auf die Begegnung mit ihm zu. Brecht auf ohne Landkarte. Und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist, und nicht erst am Ziel. Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden, sonder lasst euch von ihm finden in der Armut des banalen Lebens  (Madeleine Delbrel, Ordensfrau * 1904 – † 1964)